Wirtschaft - die Baukonjunktur bricht ein...

... aber der Handwerker kommt trotzdem nicht – wie kann das sein?

Steigende Zinsen schrecken Bauherren ab. Undurchsichtige Förderregeln halten Immobilienbesitzer davon ab, ihre Wohnung oder ihr Haus zu sanieren. All das entspannt die Lage bei Handwerkern. Doch die sind noch immer schwer zu bekommen, denn sie kämpfen mit ganz anderen Problemen.

 

Was ist da los? Das Bauen und Sanieren wird wegen steigender Zinsen seit Monaten teurer. Um knapp neun Prozent sind die Preise für den Neubau von Wohnungen jüngst gestiegen, was den Bauherren ihre Profession gehörig vermiest. Um rund ein Viertel ist die Bautätigkeit in der Folge hierzulande zurückgegangen. Aber Handwerker, die doch jetzt mehr Zeit haben müssten, sind immer noch nicht zu bekommen. Der Maler kommt nicht, der Elektriker vergibt keine Termine und der Heizungsfachmann macht seine Kunden schon glücklich, wenn er verspricht, vor dem Winter vorbeizuschauen.

Es dauert Monate, bis eine Steckdose verlegt, ein Waschbecken neu montiert oder auch nur eine Wand vom Profi frisch gestrichen ist. Ratgeber für Bauherren listen die aktuellen Wartezeiten auf. An der Spitze stehen Maurer, auf die Auftraggeber durchschnittlich sechs bis neun Monate warten müssen, gefolgt von Zimmerleuten, die vier bis fünf Monate auf sich warten lassen, was auch nicht viel länger ist als jene durchschnittlich vier Monate, die der Heizungsmonteur braucht, um vorbeizuschauen.